Einblicke ins Abenteuer: Das Leben als Auswanderer in der DR Kongo

Einblicke ins Abenteuer: Das Leben als Auswanderer in der DR Kongo

EN BREF

  • Auswanderung der Familie Münger in die DR Kongo 2023.
  • Corona-Pandemie getroffen. berufliche Projekte im Fokus. Wasser- und Strommangel erlebt. Ekimeli zur Unterstützung von Bildung. Nachhaltigkeitsprojekts mit Plastikflaschen. Schweiz nach acht Monaten. Entwicklungsprojekte gesammelt.

Laura Münger und ihre Familie wanderten 2023 in die Demokratische Republik Kongo aus, um ihre Entwicklungsprojekte voranzutreiben. Trotz der sozialen Unruhen, die das Land belasten, entschieden sie sich für diesen Neuanfang, um ihren Kindern die kongolesischen Wurzeln näherzubringen und ein selbstbestimmteres Leben zu führen. Während ihres Aufenthalts in Kasangulu arbeiteten sie für die NGO Ekimeli und entwickelten innovative Projekte, wie den Bau einer Bibliothek aus Plastikflaschen. Nach acht Monaten kehrte die Familie aufgrund der Schulsituation ihrer Kinder und der Sehnsucht nach der Schweiz zurück. Ihre Erfahrungen waren prägend und lehrreich, sowohl persönlich als auch im Hinblick auf Entwicklungsarbeit.

Das Leben als Auswanderer in der Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo) kann reich an Herausforderungen und Abenteuern sein. Wie es ist, in einem Land zu leben, das von sozialen Unruhen und infrastrukturellen Mängeln geprägt ist, zeigt uns die Geschichte von Laura Münger und ihrer Familie. Sie haben nicht nur ihre Heimat verlassen, sondern auch das Ziel, ein Entwicklungsprojekt voranzutreiben. Im Folgenden werfen wir einen detaillierten Blick auf das Leben in der DR Kongo für Auswanderer und die Erfahrungen, die sie dabei machen.

Der Entschluss zur Auswanderung

Der Entschluss, in die DR Kongo auszuwandern, wurde während der Corona-Pandemie gefasst. Ein Gefühl der Routine und der Unfreiheit trieb Laura und ihren Ehemann dazu, neue Wege zu denken. In ihrer alten Heimat in der Nähe von Biel fühlten sie sich immer mehr in ihrem Alltag gefangen. Die Möglichkeit, den Kindern ihre kongolesischen Wurzeln näher zu bringen und gleichzeitig an einem Entwicklungsprojekt mitzuarbeiten, war eine Gelegenheit, die sie nicht annehmen konnten.

Vorbereitung auf das Abenteuer

Die Vorbereitungen für das Leben in einem fremden Land waren umfassend. Familienmitglieder, vor allem die Schwiegermutter, spielten eine zentrale Rolle. Laura hatte bereits im Jahr 2014 die DR Kongo besucht und war dort zusammen mit ihrer Schwiegermutter aktiv in der NGO «Ekimeli» geworden. Der Aufbau einer Schule und die Unterstützung der einheimischen Bevölkerung war ein wichtiger Part ihrer Planung.

Herausforderungen vor der Abreise

Angesichts der jahrelangen sozialen Unruhen und der instabilen Lage in der Region hatten viele in Lauras Familie Bedenken. Die Sicherheitslage und der Mangel an grundlegenden Dienstleistungen wie Wasser und Strom waren große Risiken. Doch Laura war entschlossen, ihre Erfahrungen zu nutzen und den Kulturschock zu meistern.

Das Leben vor Ort: Der Alltag in der DR Kongo

Der Alltag in der DR Kongo war deutlich anders als in der Schweiz. Hier lebte die Familie in einer ganz anderen Realität, geprägt von einem Mangel an grundlegenden Versorgungsgütern. Einfache Dinge wie Wasser und Strom waren nicht selbstverständlich. Oft musste die Familie kreative Lösungen finden, um ihre alltäglichen Bedürfnisse zu erfüllen.

Eine neue Routine etablieren

Laura und ihre Familie verwendeten viel Zeit mit den Einheimischen, um sich in die neuen Verhältnisse einzugliedern. Die langen, gemeinsamen Frühstücke mit frisch gekauften Lebensmitteln aus kleinen Läden waren Teil ihrer neuen Routine. In der Schule «Ekimeli» legte Laura Wert auf die Aus- und Weiterbildung des Personals, während ihr Mann junge Männer im Bereich Sicherheit trainierte.

Das Finanzsystem und Banking in der DR Kongo

Ein wenig bekanntes Faktum über die DR Kongo ist, dass es nur wenige Banken gibt und die regionale Währung sehr instabil ist. Die Familie sah sich mit der Herausforderung konfrontiert, mit US-Dollar und dem kongolesischen Franc umzugehen, was oft bedeutete, große Mengen Bargeld transportieren zu müssen. Laura musste die Vielzahl an Wechselkursen im Blick behalten und die Komplexität des lokalen Bankwesens bewältigen.

Ein leerer Geldbeutel? – Die Realität des Bankings

Die täglichen Herausforderungen des Bankens waren nicht zu unterschätzen. Oft waren Bankautomaten nur mit Dollar gefüllt, und um an Bargeld zu kommen, konnte es notwendig sein, mehrere Geldautomaten zu besuchen. Trotz aller Hürden zeigte sich, dass das Bankenwesen im Wandel war, und Laura hatte die Möglichkeit, ihre Erfahrung im Finanzbereich in das lokale System einzubringen.

Die Rolle der NGO «Ekimeli»

Die NGO «Ekimeli» war von zentraler Bedeutung für die Auswanderungspläne der Familie. Laura und ihre Schwiegermutter hatten mehrere Jahre daran gearbeitet, das Bildungswesen vor Ort zu verbessern. Die Schule, die 2016 eröffnet wurde, wuchs stetig und bot bald mehr Platz für die Kinder und Jugendlichen aus der Region.

Neue Projekte in der DR Kongo

Mit Hilfe eines Crowdfundings konnte Laura ein weiteres Gebäude für ihre Schule errichten, um die Kapazitäten zu erhöhen. Nachhaltigkeit war ein zentrales Element ihrer Pläne. Sie trieben Projekte zur Umwelterziehung voran und setzten auch neue Ideen zur Abfallverwertung um. Eine von ihnen war der anstehende Bau einer Bibliothek aus Plastikflaschen, welche als öffentlich zugängliche Ressource für die Gemeinschaft dienen soll.

Familienleben und Erziehung in der DR Kongo

Die Erziehung der Kinder war eine der größten Herausforderungen während des Aufenthalts. Laura hatte damit gerechnet, dass die Kinder der Schule Ekimeli beitreten würden, was jedoch nicht ganz so reibungslos verlief. Die Integration war schwierig, und das Homeschooling stellte sich als sehr zeitaufwendig heraus.

Die schwierige Entscheidung zur Rückkehr

Nach acht Monaten im Kongo musste die Familie eine schwere Entscheidung treffen. Die Sehnsucht nach der Familie in der Schweiz und die Herausforderungen, die sie bei der Integration der Kinder erlebten, führten schließlich zu ihrer Rückkehr. Laura fand in der Schweiz schnell eine neue Anstellung und ihre Kinder konnten erneut in ihre alte Schule gehen.

Ratschläge für zukünftige Auswanderer

Laura empfielt, dass sich jeder, der mit dem Gedanken an eine Auswanderung spielt, intensiv mit seinen Zielen und Wünschen auseinandersetzt. Der Schlüssel zu einem erfolgreichen Auswanderungsprozess liegt darin, sich über die vielen Fragen und Unsicherheiten im Klaren zu sein, die einem während dieser Reise begegnen können.

Die Kunst des Reisens: Rückblick auf das Abenteuer

Im Rückblick würde Laura nichts anders machen. Trotz der Herausforderungen und Unannehmlichkeiten war das Abenteuer in der DR Kongo eine wertvolle Erfahrung. Sie hat dadurch nicht nur eine andere Kultur kennengelernt, sondern auch wertvolle Lektionen über das Leben und die Arbeit in einem Entwicklungsland gelernt.

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Die Entscheidung, in die Demokratische Republik Kongo auszuwandern, war für Laura Münger und ihre Familie ein mutiger Schritt. Während der Corona-Pandemie erwogen sie, aus der gewohnten Routine auszubrechen und ein neues Leben in der Heimat ihres Ehemannes zu beginnen. Trotz der Herausforderungen, wie sozialen Unruhen und unzureichender Infrastruktur, fühlten sie sich von dem Land angezogen und wollten ihren Kindern die kongolesischen Wurzeln näherbringen.

Der Alltag in Kasangulu stellte sich als ganz anders heraus als in der Schweiz. Laura und ihre Familie mussten sich an die Gegebenheiten des Lebens vor Ort gewöhnen, wie fehlendes fliessendes Wasser und Stromausfälle. Der Frühstücksprozess wurde zu einem Ritual, in dem frische Produkte von den lokalen Märkten eingekauft wurden. Ihre Kinder fanden Freude am Spielen von Basketball und an der Erkundung der Umgebung, während Laura und ihr Mann sich für die Schule Ekimeli engagierten, die sie gegründet hatten.

Finanzielle Herausforderungen standen ebenfalls im Mittelpunkt ihres Abenteuers. In der DR Kongo herrschen nur wenige Banken und der Umgang mit Geld ist kompliziert. Laura musste lernen, die Wechselkurse zu bewerten und mit Bargeld auszustatten, um die Löhne für die Schule zu zahlen. „Ich transportierte Koffer voll mit Banknoten, um die Löhne zu begleichen“, erinnert sie sich.

Ein bedeutendes Projekt, das sie initiierten, war der Bau einer Bibliothek, die aus Plastikflaschen errichtet werden sollte. Dieses Vorhaben, in Zusammenarbeit mit der NGO Congo Innovation Academy, sollte nicht nur Bildung fördern, sondern auch auf Umweltschutz aufmerksam machen. „Das Projekt deckt zwei wichtige Bedürfnisse ab: Bildung und Nachhaltigkeit“, erklärt Laura mit Strahlen in den Augen.

Nach acht Monaten kam jedoch der Punkt, an dem die Familie entschied, in die Schweiz zurückzukehren. Die Sehnsucht nach Familie und Freunden sowie die Integration ihrer Kinder in die Schule stellte sich als Herausforderung heraus. „Für unsere Kinder war es schwer, Freundschaften zu schließen. Wir wollten sicherstellen, dass sie eine unterstützende Umgebung haben“, erzählt sie.

Rückblickend betrachtet, sieht Laura die Zeit in der DR Kongo nicht als Misserfolg an, sondern als wertvolle Erfahrung, die sie als Familie zusammengeschweißt hat. „Wir haben so viel gelernt und unvergessliche Erinnerungen gesammelt“, sagt sie. Ihr Ratschlag an zukünftige Auswanderer ist klar: „Überlegt euch gut, warum ihr auswandern wollt, und bleibt flexibel im Umgang mit Veränderungen.“

Axel

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